Autolack Informationen und Anleitung zu der Verarbeitung von Lacken für die Autolackierung und Efektlacken, Klarlack und Grundierung.
Technisch gesehen hat der Autolack zuerst die Aufgabe das Blech aus dem die Karosserie des Autos besteht vor Korrosion und Umwelteinflüssen zu schützen, dazu kommen natürlich die gestalterichen Gründe, was auch die Farbwahl für den Autolack angeht. In den 1980er und 1990er Jahren wurden hauptsächlich 2-Komponenten-Acrylharze als Bindemittel eingesetzt, die mit einem Isocyanat-Härter vernetzt eine lange Haltbarkeit, gute Verarbeitung, exzellenten UV-Schutz und hohe Beständigkeit z. B. gegen Kraftstoffe, Säuren, Steinschläge etc. auszeichnet. Zeitgleich wurden in der Serienproduktion und mittlerweile auch in der Reparatur von Autos Lacke auf Wasserbasis eingesetzt; bisher waren die Harze und Pigmente immer in Lösemitteln gelöst. Durch das Verdunsten der organischen Lösemittel bzw. des Wassers setzen sich Harze und Pigmente ab, bei Zweikomponenten-Systemen werden diese durch Zugabe von Härtern (i. d. R. Isocyanaten) vernetzt und bilden eine harte und belastbare Oberfläche. Seit einigen Jahren werden hier vermehrt Pulverharze eingesetzt. Einkomponentige Systeme (z. B. Nitrolacke, Alkydharz-Lacke) trocknen an der Luft und härten dabei aus, zweikomponentige Systeme (z. B. Acrylharz-Basis) nur durch Zugabe von Härtern. Weiter wird unterschieden zwischen einschichtigen Systemen - sog. Decklacken (der Härter wird in den farbigen, also pigmentierten Lack gegeben und dieser bildet dann eine harte und glänzende Deckschicht) und Zweischicht-Systemen. Beim Zweischicht-System ist die farbgebende Schicht nur eine ungeschützte Pigmentschicht, die wie Wasserfarbe nur trocknet aber dabei auch matt wird. Dieser sog. Basislack wird dann mit einem i. d. R. zweikomponentigen Klarlack überzogen, welchem Härter beigemischt wird und der dann eine glänzende und hochfeste Schutzschicht über der Farbschicht bildet. Diese Systeme sind vor allem bezüglich UV-Schutz, Kratzfestigkeit und mechanischem Schutz den Einschicht-Systemen deutlich überlegen und kommen heute in der Automobil-Produktion fast ausschließlich zum Einsatz.
Hier der Lackaufbau für eine Autolackierung an einem einfachen Beispiel:
- Grundierung: auf das nackte Blech wird eine Korrosionsschutz-Grundierung aufgetragen, die zu einer sehr guten Haftung mit dem Blech führt und damit Korrosion verhindert oder zumindest verlangsamt.
- Falls gespachtelt werden muß, ist jetzt der richtige Moment, der geschliffene Spachtel wird dann im nächsten Schritt mit Füller abgedeckt, damit der Spachtel sich nicht im Autolack markiert oder abzeichnet.
- Füller: Der Füller hat die Aufgabe, Unebenheiten im Untergrund „aufzufüllen“, damit diese nicht anschließend in der sehr dünnen Decklackierung sichtbar werden. Der Füller wird nach dem trocknen absolut glatt geschliffen.
- Basislack: Die farbgebende Schicht, heute in der Regel wasserlöslich und häufig mit Effektpigmenten z. B. Metallic, Perleffekt, farbwechselnden ( Flip Flop Lack ) Effekten je nach Lichteinfall etc. versehen.
- Klarlack: Wird als letzte Schicht aufgetragen und schützt den gesamten Aufbau gegen mechanische, chemische und umweltbedingte Belastungen.